Partido Liberal Mexicano

Der Partido Liberal Mexicano (deutsch: Liberale Mexikanische Partei) war eine von 1901 bis 1913 bestehende Organisation, die in Opposition zum autoritären mexikanischen Präsidenten Porfirio Díaz aus den zuvor bestehenden Clubes Liberales entstand.[1] Die Partei fungierte in ihren ersten Jahren als oppositionelles Sammelbecken, zeichnete sich jedoch zugleich durch eine anarchosyndikalistische Einstellung aus. So wird im Manifest der Partei aus dem Jahre 1911 die „Zerschlagung aller politischen, ökonomischen, sozialen, religiösen und moralischen Institutionen“ gefordert, die „die freie Initiative und den freien Zusammenschluss von Menschen ersticken.“[2] Der einflussreichste Vertreter des Partido Liberal Mexicano (PLM) war der Revolutionär und Anarchist Ricardo Flores Magón.

Der PLM war die einflussreichste, militante Oppositionsbewegung in der Zeit vor der mexikanischen Revolution. In der Revolutionszeit gewann die Gruppe für einige Monate die Kontrolle über den Bundesstaat Baja California, konnte sich in Gesamtmexiko jedoch nicht durchsetzen.

Die Junta Organizadora der Partido Liberal Mexicano 1910.
  1. vgl. Markus Kampkötter: Emiliano Zapata – Vom Bauernführer zur Legende (Münster: Unrast Verlag, 1996), S. 23 ISBN 3-928300-40-7; Kampkötter beziffert das Gründungsjahr mit 1901 und die Entstehung aus den liberalen Clubs, die vorher lose und unabhängig voneinander bestanden. Er berichtet ferner, dass der spätere Staatspräsident Francisco Madero anfangs ebenfalls Mitglied der Partei war, sich aber nach etwa fünf Jahren von ihr distanzierte, weil er die zunehmende Radikalisierung durch den Einfluss der nordamerikanischen Anarchisten ablehnte. Das der Partei nicht selten zugeschriebene Gründungsjahr 1906 dürfte damit zusammenhängen, dass Ricardo Flores Magón ein offizielles Parteiprogramm im April 1906 aus seinem kanadischen Exil verfasste.
  2. Manifiesto del 23 de septiembre de 1911, Regeneracion, Ausgabe vom 20. Januar 1912.

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